Evonik-Aktie trotzdem tiefer: Evonik übertrifft Gewinnerwartungen im ersten Quartal
Steigende Absatzmengen und unerwartet gute Preise im Geschäftsbereich Animal Nutrition sowie Kostendisziplin trugen zu dieser Verbesserung bei. Die Jahresprognose bestätigte der Spezialchemiekonzern aus Essen.
Vorstandschef Christian Kullmann warnte jedoch, dass die Gemengelage aus einem drohenden weltweiten Handelskrieg und bewaffneten Konflikten die Zukunftsplanung unsicherer denn je mache. "Insbesondere für die zweite Jahreshälfte besteht das Risiko einer weiteren konjunkturellen Abschwächung", sagte er.
Im ersten Quartal verbesserte Evonik den bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf 560 Millionen Euro und damit stärker als von Analysten mit 543 Millionen Euro erwartet. Evonik hatte bei der Bilanzvorlage Anfang März angekündigt, beim bereinigten EBITDA im ersten Jahresviertel das Niveau des Vorjahreszeitraums von 522 Millionen Euro zu übertreffen.
Der Umsatz blieb mit 3,78 (Vorjahr: 3,8) Milliarden Euro in etwa stabil. Analysten hatten im Konsens von Vara Research mit 3,82 Milliarden Euro gerechnet. Während der Absatz um 2 Prozent stieg, gingen die Preise um 2 Prozent zurück. Netto und nach Anteilen anderer Gesellschafter verdiente Evonik 233 Millionen Euro - nach 156 Millionen im Jahr zuvor. Hier lautete der Konsens auf 169 Millionen Euro.
Für 2025 strebt das Unternehmen weiterhin ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,0 und 2,3 Milliarden Euro an. Das wäre in der Mitte der Spanne ein Wachstum von 4,1 Prozent. Evonik erwartet, dass die gute Preisentwicklung im Bereich Animal Nutrition "mindestens im zweiten Quartal" anhalten wird.
Der Chemiekonzern befindet sich derzeit in einem Umbau. Seit April ist das Geschäft in zwei Segmente aufgeteilt - Custom Solutions und Advanced Technologies. Evonik will sich vor allem auf margenstarke Zukunftsprodukte mit Wachstumschancen konzentrieren, etwa bei biobasierten Lösungen, Energiewende und Kreislaufwirtschaft. Zur strategischen Ausrichtung und finanziellen Zielen will sich Evonik am 22. Mai auf einem Kapitalmarkttag äußern.
Die Evonik-Aktie notierte via XETRA schlussendlich 1,94 Prozent schwächer bei 19,69 Euro.FRANKFURT (Dow Jones)
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