Mutares-Aktie bricht ein: BaFin prüft Jahresabschluss

01.08.2025 16:12:00

Die Beteiligungsgesellschaft Mutares hat Ärger mit der deutschen Finanzaufsicht BaFin.

Es gebe konkrete Anhaltspunkte dafür, dass Mutares gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen habe, teilte die Behörde am Freitag mit. Daher habe sie am 23. Juli eine Prüfung von Jahresabschluss und Lagebericht zum Stichtag 31. Dezember 2023 eingeleitet. Die BaFin begründete die Prüfung damit, dass Angaben zur Restlaufzeit von Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen von Mutares möglicherweise fehlerhaft sind. Zudem seien Angaben zur voraussichtlichen Entwicklung im zusammengefassten Lagebericht möglicherweise unvollständig. Die Lageberichterstattung müsste eine Beurteilung und Erläuterung der voraussichtlichen Entwicklung der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft enthalten, schrieb die Behörde.

Schon im Frühjahr hatte Mutares Anleger an der Börse mit Bilanzproblemen geschockt. Da musste die Gesellschaft die Vorlage ihres testierten Konzern- und Jahresabschlusses für 2024 verschieben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte habe ihre Arbeiten aufgrund "komplexer Sondersachverhalte" nicht planmäßig abschließen können, hieß es damals zur Begründung. Auch die Hauptversammlung wurde verschoben. Wegen der verspäteten Bilanzvorlage flog Mutares vorübergehend aus dem Kleinwerte-Index SDAX.

Im laufenden Jahr profitierte Mutares vom umfangreiche Verkauf von Anteilen am österreichischen Unternehmen Steyr. Bis Ende des Jahres will sich Mutares aus weiteren Unternehmen zurückziehen. Auf der anderen Seite hatte Mutares im ersten Quartal sechs Unternehmen übernommen, darunter Buderus Edelstahl und SMA Metalltechnik.

So reagiert die Mutares-Aktie

Die Aktien von Mutares haben am Freitag mit heftigen Kursverlusten auf die Prüfung des Jahresabschlusses 2023 durch die Finanzaufsichtsbehörde Bafin reagiert. Sie büßten als einer der schwächsten Werte im Nebenwerte-Index SDAX zeitweise 13,67 Prozent auf 26,20 Euro ein und sackten mit 23,60 Euro zeitweise auf den tiefsten Stand seit Dezember. Aktuell steht für den bisherigen Jahresverlauf nur noch ein Plus von etwas mehr als 7 Prozent zu Buche.

"Die Anleger sind nervös, was die Beteiligungsgesellschaft Mutares betrifft, die in der Vergangenheit immer mal wieder Angriffsziel von Short-Attacken gewesen ist", erklärte Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel. Sogenannte Short-Attacken sind Angriffe auf börsennotierte Unternehmen durch Leerverkäufer (Shortseller genannt), die das Ziel haben, den Börsenkurs des betroffenen Unternehmens nach unten zu drücken. Solche Shortseller verkaufen Aktien, die sie sich nur geliehen haben, um sie später günstiger zurückzukaufen. Fällt der Kurs, machen sie Gewinne.

Der Markt sei "besonders sensibilisiert" für Themen, wie sie nun die Bafin vorgebracht habe, so Altmann. "Wenn die Angaben des Unternehmens allerdings stimmen, sollte die Prüfung kein nachhaltiges Problem darstellen."

Denn: Im Frühjahr hatte Mutares die Anleger schon einmal mit Bilanzproblemen geschockt. Da musste die Gesellschaft die Vorlage ihres testierten Konzern- und Jahresabschlusses für 2024 verschieben.

dpa-AFX

Bildquelle: Postmodern Studio / Shutterstock.com

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