Shell-Aktie, ASML-Aktie und Co.: Hier sehen UBS-Analysten langfristig Potenzial

26.06.2025 11:00:21

Analysten der Schweizer Großbank UBS haben strukturelle Trends identifiziert, die sowohl kurz- als auch langfristig spannende Investmentchancen bieten.

• UBS nennt thematische Schlüsselchancen
• Kurzfristig und langfristig aussichtsreich
• Fünf Aktienempfehlungen aus verschiedenen Themenbereichen

Die Welt befindet sich momentan im Wandel - ausgelöst nicht nur durch die KI-Revolution im Tech-Bereich, sondern auch durch Veränderungen in anderen Branchen. So müssen sich beispielsweise Energiekonzerne zunehmend mit der effizienten Nutzung von Ressourcen und der Gewinnung von sauberer Energie befassen. In diesem Umfeld haben Analysten der UBS mehrere strukturelle Trends ausgemacht, die das nächste Jahrzehnt dominieren dürften - und im gleichen Atemzug auch thematische Schlüsselchancen für Anleger identifiziert. Dabei handele es sich um die "wichtigsten thematischen Chancen" für Aktienanleger, "sowohl strukturell auf lange Sicht als auch taktisch auf kurze Sicht", heißt es laut "Investing.com" in einem Schreiben der UBS an ihre Kunden. Die Experten der Schweizer Großbank nannten dabei fünf konkrete Unternehmen aus verschiedenen Themenbereichen, die von aktuellen Trends profitieren dürften und daher besonders aussichtsreich - wenn auch nicht völlig ohne Risiko - sind.

ASML - Künstliche Intelligenz treibt Chipbedarf

Im Themenbereich "Künstliche Intelligenz" ist laut den UBS-Analysten der niederländische Halbleiterzulieferer ASML ein vielversprechendes Investment. Das Unternehmen produziert hochspezialisierte Lithografie-Systeme, die für die Herstellung moderner Chips essenziell sind. "Angesichts der hohen Visibilität halten wir sowohl die mittelfristigen [2025] als auch die langfristigen [2030] Ziele von ASML für plausibel und implizieren eine recht attraktive Bewertung für ein so defensives Unternehmen", lautet die Einschätzung der UBS-Analysten laut "Investing.com". Die Experten verweisen dabei darauf, dass die Nachfrage nach Hochleistungschips in den nächsten Jahren noch weiter steigen dürfte.

Dennoch warnen sie auch vor Risiken für ASML, die Anleger im Auge behalten sollten. Zu diesen zählen laut den Analysten mögliche Störungen der globalen Lieferketten durch geopolitische Spannungen, aber auch eine womöglich ungleichmäßig verlaufende Entwicklung der Umsätze, falls ASML-Kunden ihre Lagerbestände korrigieren müssen.

Shell - Starke Position im Energiemarkt

Der Öl- und Gaskonzern Shell ist laut UBS ein Schlüsselspieler im Bereich "Saubere Energie und Ressourcen-Effizienz". Mit einem LNG-Portfolio und einem Vertriebsnetz, das mehr als 45.000 Tankstellen weltweit umfasst, verfüge Shell über "starke Einblicke" in die Lage der Endverbraucher und "stärke seine Position" bei der laufenden Energiewende, werden die UBS-Analysten bei "Investing.com" zitiert. Lob gibt es außerdem für die Strategie von Shell, seine Geschäftstätigkeiten zu vereinfachen und sich auf die Rendite zu fokussieren. Durch die Aktienrückkaufprogramme des Unternehmens werde zudem gleichzeitig ein Wachstum pro Aktie generiert, das den Aktionären zugutekomme und makroökonomische Gegenwinde ausgleichen könne, heißt es weiter.

Dennoch gibt es auch bei einem Investment in die Shell-Aktie Risiken. Diese umfassen laut den Experten Preisreduzierungen bei Öl und Gas, das Scheitern von Explorationen, regulatorische Auflagen oder Änderungen von Steuervorschriften. Diese gelten für die gesamte Branche und nicht nur für Shell, könnten jedoch auch dort die Margen unter Druck setzen.

Hermès - Luxus trotzt Wirtschaftsabschwüngen

Im Themenbereich "Premium-Konsumgüter" setzt UBS auf den französischen Luxuskonzern Hermès, der unter anderem für seine Handtaschen bekannt ist. Mit einer Bruttomarge von mehr als 30 Prozent zähle Hermès laut "Investing.com" zu den profitabelsten Unternehmen im Luxussegment und habe sich auch in wirtschaftlich schwierigen Phasen als robust erwiesen: So hätten Produkte von Hermès laut "AInvest" historisch gesehen eine Outperformance während Abschwüngen erzielt.

Risiken für die Marge von Hèrmes sehen die UBS-Strategen vor allem durch eine mögliche Abschwächung des globalen Wachstums und der Konsumentenausgaben, aber auch durch steigende Rohstoffkosten, etwa für besondere Leder, oder Störungen der Lieferkette durch neue US-Zölle.

Banco Santander - Profiteur einer starken Diversifizierung

Die spanische Großbank Banco Santander steht bei den Experten im Fokus des Themenbereichs "Konsolidierung des Finanzsektors". Das breit diversifizierte Geschäft - die Bank ist von Europa bis nach Zentral- und Südamerika vertreten - helfe dem Finanzhaus, ein stabiles Wachstum zu erzielen und lokale Krisen gut zu überstehen. Besonders hervorgehoben wird von den Analysten die Entwicklung der brasilianischen Einheit, die rund 25 Prozent zum Konzerngewinn beiträgt. Diese könnte laut UBS bei der Nettozinsmarge einen Wendepunkt erreicht haben - mit positiven Auswirkungen auf den Konzerngewinn.

Risiken bestehen dennoch auch hier. Genannt werden makroökonomische Unsicherheiten, Rezessionsrisiken in der Eurozone, mögliche Zinsänderungen sowie geopolitische Entwicklungen in Lateinamerika und generell volatile Währungsmärkte in den Schwellenländern.

Sunrise Communications - Langsames aber beständiges Wachstum

Im Bereich "Telekommunikation" sehen die UBS-Analysten Potenzial bei Sunrise Communications, dem zweitgrößten Anbieter auf dem Schweizer Telekommarkt, der laut "Investing.com" seit kurzem zu den "Top-Picks" der Bank zählt. Mit rund 30 Prozent Marktanteil im Mobilfunk sowie starken Positionen bei Breitband und TV sei das Unternehmen laut der Nachrichtenseite gut aufgestellt. Wie "AInvest" außerdem schreibt, wachse der Marktanteil von Sunrise mit der Einführung von 5G und digitalen Diensten derzeit weiter.

Trotz eines Nettoverlusts im Jahr 2024 aufgrund hoher Abschreibungen, der aber "nicht cash-relevant" sei, bleiben die UBS-Experten optimistisch: "Wir erwarten für Sunrise in den kommenden Jahren ein stabiles bis geringes Umsatzwachstum mit geringen Marktanteilsgewinnen", heißt es in der Analyse. Gewarnt wird jedoch davor, dass das erwartete Umsatzwachstum zwar beständig, mit nur rund zwei bis drei Prozent jedoch auch träge sei, und dass der Wettbewerb mit anderen Unternehmen auf dem Schweizer Markt das Aufwärtspotenzial begrenzen könnte.

Diversifikation: Chancen nutzen, Risiken begrenzen

Die genannten Aktien bieten Anlegern laut der UBS "thematische Chancen" mit großem Potenzial, sie sollten aber mit Augenmaß genutzt werden, empfiehlt "AInvest". Um zu profitieren und gleichzeitig die Risiken zu begrenzen, sollten Anleger daher laut dem Nachrichtenportal auf Diversifikation setzen und etwa wachstumsstarke Titel wie ASML mit defensiven Werten wie Hermès kombinieren. Auch die Beobachtung makroökonomischer Signale - wie Ölpreisentwicklung oder Konsumentenstimmung - sei entscheidend für den Anlageerfolg. Zudem sollten Anleger laut "AInvest" auch einen Blick auf die ESG-Profile der Unternehmen werfen. Denn Konzerne mit starken ESG-Profilen - hier werden Shell und Santander genannt - können durch regulatorische Veränderungen ausgelöste Turbulenzen womöglich besser überstehen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquelle: Tapati Rinchumrus / Shutterstock.com, Travis Wolfe / Shutterstock.com, Palto / Shutterstock.com

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