Anleger greifen bei TUI-Aktie zu: Hält das Sommerquartal den Kurs auf Wachstum?
• Analysten erwarten für Q3 2025 6,15 Milliarden Euro Umsatz und ein EPS von 0,13 Euro
• 13. August 2025: Veröffentlichung der Bilanzzahlen für das traditionell wichtigste Quartal
• Gute Vorzeichen: Halbjahreszahlen 2025 bestätigen operativen Aufwärtstrend und Prognose
Sommer als Schlüsselquartal
Für die TUI-Aktie steht eine entscheidende Wegmarke bevor: Am 13. August 2025 präsentiert der Reisekonzern seine Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Dieses Sommerquartal gilt traditionell als das umsatz- und margenstärkste im Kalender.
Entsprechend hoch sind die Erwartungen: Laut Analystenschätzungen von FactSet wird ein Umsatz von durchschnittlich 6,15 Milliarden Euro und ein Gewinn je Aktie von 0,13 Euro prognostiziert - beides leicht über dem starken Vorjahresniveau.
Q3 2024 als Benchmark
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 erzielte TUI einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBIT von 232 Millionen Euro und bestätigte zudem die Prognose für das Gesamtjahr.
Besonders die Segmente Hotels & Resorts sowie Kreuzfahrten lieferten starke Ergebnisse. Auch die Airline-Sparte profitierte vom anhaltenden Reisetrend - ein Muster, das sich laut Analysten in diesem Jahr fortsetzen dürfte.
Solides erstes Halbjahr 2025
Der Halbjahresbericht 2025, der das Geschäft bis zum 31. März umfasst, bestätigt den positiven operativen Trend bei TUI. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 8,58 Milliarden Euro. Auch das bereinigte EBIT verbesserte sich weiter - obwohl es mit -156 Millionen Euro noch negativ ausfiel, lag es deutlich über dem Vorjahreswert von -183 Millionen Euro. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass sich die Rentabilität des Konzerns schrittweise stabilisiert.
Parallel dazu arbeitet TUI konsequent am Schuldenabbau. Die Nettoverschuldung lag zuletzt bei 3,1 Milliarden Euro, während die freie Liquidität auf über 2 Milliarden Euro anwuchs - ein Zeichen für die zunehmende finanzielle Stabilität des Unternehmens. Die Ratingagenturen haben dies ebenfalls honoriert: Sowohl S&P als auch Moody’s verbesserten ihre Bonitätsbewertungen, während Fitch erstmals ein Rating mit "BB" (stabil) vergab. Trotz der anhaltenden Herausforderungen hält das Management an seiner Prognose fest: Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein bereinigtes EBIT-Wachstum von 7 bis 10 Prozent angestrebt. Die kommenden Q3-Zahlen dürften dabei eine zentrale Rolle spielen, um die Zielerreichung abzusichern.
Zwischen Ausblick und Realität
Mit Blick auf das dritte Quartal stellt sich die Frage, ob TUI seine operative Erfolgsserie fortsetzen kann. In den vergangenen zehn Quartalen gelang es dem Konzern, das bereinigte EBIT jeweils zu steigern - ein beachtlicher Lauf, den es nun zu bestätigen gilt. Angesichts des traditionell starken Sommergeschäfts stehen die Chancen dafür grundsätzlich gut. Die Buchungslage und die Preissetzungsmacht im Hotel- und Kreuzfahrtsegment geben Anlass zur Zuversicht.
Doch es bleiben auch Risiken. Inflationäre Effekte, geopolitische Unsicherheiten und volatilere Kostenstrukturen - etwa bei Treibstoffpreisen und Wechselkursen - könnten das Ergebnis belasten. Zudem wirkt sich die Verschiebung von Ferienzeiten, wie bereits im zweiten Quartal sichtbar, potenziell negativ auf die Periodenabgrenzung aus. Während die verbesserte Bonität und die starke Liquiditätsposition TUI mehr Spielraum verschaffen, bleibt die Q3-Performance ein Balanceakt zwischen Erwartungen und operativer Realität.
Im Vorfeld der Quartalszahlen ging es für die TUI-Aktie im XETRA-Handel letztlich 0,85 Prozent auf 7,58 Euro hoch. Das im Dezember erreichte 52-Woche-Hoch von 8,88 Euro wird also zunächst nicht erreicht.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: TUI AG, TUI, Dafinchi / Shutterstock.com